Wie bereits im letzten Post angekündigt, widme ich der Rückreise einen eigenen Artikel. Dies tue ich, weil sie uns einerseits über 3 Länder führte und andererseits, weil wir auf diesen 25 Stunden doch noch etwas erlebten. Wir flogen also von Manila spät abends los nach Kuwait mit Cebu Pacific, eine philippinische Billigairline. Die Sitze waren äußerst unbequem und ein Bordprogramm gab es auch nicht. Dafür war dieser Flug aber so gering ausgelastet, sodass jeder – wirklich gefühlt jeder – seine eigene 3er Sitzbank hatte. Und da wir über Nacht flogen, nutzten wir das Ganze auch aus und legten uns schlafen. Dass es ab und zu Turbulenzen gab und die Anschnallsignale leuchteten, juckte noch nicht einmal den Stewardess.
Gegen fünf Uhr morgens Ortszeit landeten wir dann in Kuwait. Der Flughafen an sich wirkte nicht klein, aber auch nicht sonderlich riesig. Wir setzten uns in ein Café und loggten uns ins WLAN ein um den Online-Check-In durchzuführen. Da das aber natürlich wieder mal nicht möglich war, wollten wir uns zunächst unsere Boarding Pässe besorgen. Wir suchten also das Reisezentrum auf und waren wahrscheinlich die einzigen Europäer dort. Um uns standen nur Männer und Frauen in langen Gewändern. Ich weiß nicht mehr genau was ich trug, aber da ich gerade aus einem Flugzeug kam und mir dort immer kalt ist, wahrscheinlich keine kurze Hose, vielleicht noch ein Schulter-bedeckendes T-Shirt. Da ich auf der gesamten Reise alles rund um Organisation und Tickets gemacht hatte, ging ich zum Schalter vor. Die anderen beiden stellten sich nehmen mich. Der Mitarbeiter schaute mich an, sagte aber nichts. Ich erzählte ihm, dass wir mit Kuwait Airlines nach Istanbul fliegen und unsere Boarding Pässe brauchen. Ich zeigte ihm die Flugtickets. Er schaute mich nur an. Ich wiederholte mein Anliegen – keine Reaktion. Ich schaute zu meinem Bruder. Nun begann er dem Herren das Gleiche nochmal zu erzählen. Der Mitarbeiter bat um unsere Pässe und lief mit ihnen davon. Ich schaute meinen Bruder verdutzt an. Einerseits, weil er gerade einfach mit unseren Pässen irgendwo hinläuft und andererseits, weil er mich einfach ignoriert hat. Er kam dann mit unseren Pässen und Boarding Pässen wieder – zum Glück. Wie gesagt, ich weiß nicht mehr genau was ich trug, meine Knie und Schultern waren aber definitiv bedeckt. Und nur der Tatsache geschuldet, dass mein Bruder – ein Mann – neben mir stand, sprach er nicht mit mir? Hätte ich meinen Boarding Pass nun gar nicht bekommen, wenn ich alleine als Frau dort gewesen wäre? Daraufhin erstmal ein Kaffee bei Starbucks – ein anderes Café gab es dort nicht. Hier konnte ich ohne Probleme bestellen. Nur die Währung mit ihrem tausender Trennung – statt einhundert, wie üblich – verwirrte uns noch stark. Es war auch früh und trotz eigener Bank im Flieger waren wir alle noch sehr müde. Als es so langsam Zeit fürs Boarding wurde, begaben wir uns zu dem angezeigten Gate. Dort angekommen, sahen wir gerade die Crew boarden. Und dann verließen sie das Flugzeug samt Gepäck wieder und gingen woanders hin. Wir schauten uns an und beschlossen – wie alle dort am Gate auch – hinterher zu laufen. Es sollte sich als richtige Entscheidung herausstellen. Die Durchsage zum Gatewechsel kam dann als wir am anderen Ende des Terminals beim neuen Gate angekommen sind. Das Boarding folgte gleich im Anschluss. Kuwait Airlines ist soweit eine angenehme Fluggesellschaft. Wir bekamen Frühstück und Mittag, das Bordprogramm war gut und es gab nur männliche Stewardess. Willkommen in einem arabischen Land.
Der Flughafen in Istanbul ist riesig und ich fühlte mich ein wenig überfordert von all den Menschen und Geschäften. Wir suchten uns ein Restaurant mit Internet und fanden eine Sportsbar mit Burger. Eigentlich hatten wir keinen Hunger, bestellten aber trotzdem etwas. Bei Turkish Airlines funktionierte dann auch der Online-Check-In. Die restliche Wartezeit verbrachten wir dann in dem Burgerladen. Auch Turkish Airlines hat ein gutes Bordprogramm. Wir schauten uns gemeinsam den zweiten Teil von “Könige der Wellen” an – der erste ist besser. Und es gab noch Abendessen. Eigentlich waren wir seit 24 Stunden nur am Essen. So war es auch nicht verwunderlich, dass ich, als ich zu Hause war, absolut keinen Appetite mehr hatte. Ich holte noch meine Kater, die die drei Wochen bei meiner Cousine verbrachten und fiel ins Bett. Es war Sonntag und am nächsten Tag war auch schon wieder mein erster Arbeitstag. Ich war noch die gesamten darauffolgende Woche abends sehr früh müde und ging immer schon um neun ins Bett. Es war eine wundervolle Reise, die den endgültigen Anstoß für die Planung und Realisierung einer Langzeitreise um die Welt gab. So werde ich mich im März 2022 auf nach Japan zur Kirschblüte machen, dann Südostasien und Indonesien bereisen. Australien, Neuseeland, West Samoa und Hawaii stehen auch wieder auf dem Plan. Kalifornien, Costa Rica und New York machen dann den Abschluss. Ich freue mich schon mega darauf und werde natürlich hier von meinen Abenteuern berichten.
Meine kleine Weltreise Teil 1: Wie alles anfing
Meine kleine Weltreise Teil 2: Hawaii
Meine kleine Weltreise Teil 3: Amerikanisch Samoa
Meine kleine Weltreise Teil 4: West Samoa
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