ein kleines Mädchen mit einem gigantischen Traum. Ihr Name war Sarah. Sie wuchs in der wunderschönen Universitäts- und Hansestadt Greifswald an der Ostseeküste im beschaulichen Vorpommern der neunziger Jahre auf. Der Strand war nur fünf Minuten mit dem Fahrrad von ihrer Haustür entfernt. Sie liebt bis heute das Meer. Sarah kann stundenlang auf das Wasser schauen. Egal ob ruhige oder stürmische See – es hat immer eine beruhigende und meditative Wirkung auf sie. Auch so herrschte damals noch sehr viel Natur in dem Viertel, wo sie, ihr jüngerer Bruder und ihre Eltern eine Dreizimmer-Plattenbauwohnung bewohnten. Heute stehen dort viele Reihenhäuser, wo sie einst mit ihren Freunden Abenteuer erlebte und ihre Welt entdeckte.
Schon als Grundschülerin träumte das Mädchen davon nur mit einem Rucksack bepackt um die weite Welt zu reisen. In ihrer Freizeit schlüpfte die neugierige und aufgeweckte kleine Blondine am liebsten in die Rolle einer Abenteurerin. Sarah freute sich jedes mal wie ein Honigkuchenpferd, wenn es in der Mickey Maus Zeitschrift ein Gimmick zum Fähnlein Fieselschweif gab – dem Pfadfinder-Verein von Tick, Trick und Track. Bis heute ist sie noch im Besitz des Survival Handbuchs.
Als Teenagerin bekam sie mal einen Globus geschenkt. Sie weiß gar nicht mehr von wem. Bei diesem Globus konnte sie das Licht einschalten. Er leuchtete dann wunderschön bunt und Sarah konnte all die fernen Länder hervorragend erkennen. Mit dem Zeigefinger lief sie immer mal wieder über die Erdkugel. Ja eines Tages werde ich dort mal hinreisen und hier will ich auch hin, dachte sich die heranwachsende Realschülerin damals. Geografie gehörte zu eines ihrer Lieblingsfächer in der Schule. Besonderes Interesse zeigte sie, wenn ein neues Land oder ein neuer Kontinent erkundet wurden. Sie lernte mit Begeisterung wo all diese toll klingenden und exotischen Namen liegen und suchte sie auf ihrem leuchtenden Globus. Südostasien und Japan reizten sie damals schon sehr. Auch, weil sie sich in der Kampfkunst Karate übte in ihren Teenagerjahren.
Doch die Jahre zogen ins Land und wie so viele Kindheitsträume, so geriet auch dieser in Vergessenheit je älter das Mädchen wurde. Bis sich eines Tages eine unglaubliche Gelegenheit bot. Ihr Onkel nahm einen Job auf Amerikanisch Samoa an und lud sie ein ihn besuchen zu kommen. So zog das Mädchen – mittlerweile 30 Jahre alt – mit ihrem Bruder los den Onkel auf der weit entfernten Pazifikinsel einen Besuch abzustatten. Dies war im Februar 2017. Wie Sarah später noch einmal deutlicher bemerken wird, haben Vulkaninseln eine unglaubliche Energie. So kam ihr Kindheitstraum bei einem kleinen Spaziergang zum Supermarkt wieder in ihr Gedächtnis. Sie beschloss sogleich ihn nun endlich wahr werden zu lassen. Sarah ist ein Jahr zuvor in die Großstadt nach Hamburg gezogen. Hier schienen die Möglichkeiten unendlich zu sein. So erschien für sie die Realisierung einer Weltreise plötzlich ganz nah.
Dies ist der Prolog zu einem Buchprojekt, an dem ich gerade arbeite. Ich war nun ein Jahr reisen und möchte in einem Buch festhalten, was ich alles erlebt habe. Auch meine innere Reise und wie ich mich gefühlt habe alleine zu reisen, sollen Bestandteil sein.
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