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Meine kleine Weltreise Teil 6: Manila

Manila sollte unsere letzte Station auf der Reise sein. Ursprünglich wollten wir nach Bangkok oder Singapur. Doch alle vorgeschlagenen Flugrouten führten über Manila. Warum dann nicht gleich der Hauptstadt der Philippinen einen Besuch abstatten? Als wir landeten, war es bereits dunkel, obwohl gerade einmal sechs Uhr abends. Noch in Auckland habe ich mich ein wenig darüber informiert, wie wir zu unserem Airbnb gelangen könnten. Der einfachste Weg war ein Taxi zu nehmen. Doch um nicht abgezockt zu werden, soll man nur die Offiziellen mit Taxameter nehmen. Wir hoben also am Flughafen Bargeld ab und machten uns auf die Suche nach dem offiziellen Taxistand. Dabei fielen uns die zahlreichen, wirklich gut klingenden Handytarif-Angebote auf, die wir gekonnt ignorierten. Draußen entdeckten wir dann eine Menschenreihe und ein Taxi fuhr fort. Sie standen alle am offiziellen Taxistand an. Wir wollten uns gerade dazu gesellen als uns ein Typ von der Seite anquatschte. Wir fragten ihn wie viel es zu unserer Unterkunft bei ihm kosten würde. Er war ungefähr genauso teuer wie das offizielle Taxi, also folgten wir ihm. Wir gingen weg vom Parkplatz eine Treppe hinauf und an der Straße stand ein Taxi. Er sprach kurz mit dem Fahrer und dann stiegen wir ein. Wir erzählten dem Fahrer unsere Adresse und schon ging es los. Der erste asiatische Kulturschock kam nur 200 m weiter. Unser Auto bog auf eine größere Straße ein, doch Vorfahrtsregeln gibt es hier nicht. Wer hupt, kündigt ja an, dass er fährt. Auf einer dreispurigen Straße passen locker auch mal sechs Fahrzeuge nebeneinander 😱. Der Verkehr war einfach nur krass. Nebenbei schaute ich auf meine Offline Map, um zu überprüfen, dass wir auch ja zur richtigen Adresse gebracht wurden. Und tatsächlich wollte er uns zu dem Hotel mit ähnlichem Namen bringen und nicht zum Apartment-Haus. Zum Glück stand der Name des Hauses groß dran und das Gebäude war ein kleiner Wolkenkratzer. Als mein Bruder es von der Straße entdeckte, wies er den Taxifahrer noch mal daraufhin wo wir hin wollten. Wir kamen tatsächlich heil bei dem Apartment-Building an. Das Gebäude hat sogar eine Rezeption. Bei dieser durften wir uns dann anmelden, inklusive Passkopie. Die hatten wir aber nicht. Zum Glück gibt es im zweiten Stock einen Copy-Shop. Wir erhielten die Erlaubnis ins Gebäude eintreten zu dürfen und fuhren mit dem Fahrstuhl in das Stockwerk unseres Airbnbs. Das Apartment war mit Hilfe eines Zahlencodes, wie bei einem Hotelzimmer, abgeschlossen. Auf der Airbnb Seite stand nach der Buchung ein Code, den ich nun ins Eingabefeld an der Tür eintippte. Sie blieb verschlossen. Ich versuchte es erneut und wieder, bis der Alarm losging. Jemand kam, sah dass wir vor der Tür standen und ging wieder. Ich schaute mit meinem iPhone noch mal in der Airbnb-App nach. Das Internet war so langsam und ich bereute es mir keine lokale SIM-Karte geholt zu haben. Der Spaß wurde auch nicht ganz günstig. Als die App endlich lud, fand ich nur den Code den wir ohnehin schon hatten. Ich ging noch einmal zur Rezeption. Dort erklärte ich unsere Lage und fragte nach Kontaktdaten unseres Host. Die Frau gab mir eine Nummer. Ich rief sie an. Vor lauter Aufregung und Verzweiflung vergaß ich glatt was ich sagen wollte und stotterte nur so vor mich hin. Irgendwie verstand der Host, ein Australier, mich aber und gab mir den richtigen Code. Er fragte noch wo ich den alten her habe, nunja der steht bei Airbnb. Vielleicht sollte er seine Angaben aktualisieren. Mit dem neuen Code fuhr ich wieder nach oben und siehe da, er funktionierte. Wir stellten unsere Sachen ab und schauten uns erst einmal um. Das Apartment bestand aus einer Wohnküche mit einem Bett, ein Schlafzimmer mit Doppelbett und einem Bad. Das sollte reichen für 2 Nächte. Wir hatten Hunger und zogen noch einmal los. In einem kleinen Supermarkt deckten wir uns mit Lebensmitteln ein. Nur um dann an der Kasse festzustellen, dass wir nicht genug Bargeld abgehoben haben. Kartenzahlung ging natürlich auch nicht. Wir ließen uns den Weg zum nächsten Geldautomaten erklären. Mein Bruder blieb im Laden und wartete. Ich muss gestehen, dass ich mich irgendwie unwohl fühlte so spät abends dort als Frau rumzulaufen. Ich weiß auch nicht warum. Wir fanden den Geldautomaten, aber er sagte Nein. Kein Bargeld für uns. So gingen wir wieder zurück zum Laden, erklärten unsere Lage, gaben ein paar Sachen wieder zurück und gingen mit unserem kleinen Einkauf wieder zum Apartment.

Für den nächsten Tag hatten wir schon vorab eine Tour zu einem Wasserfall gebucht. Dazu sollten wir am Apartment abgeholt werden. Doch erst einmal wollten wir frühstücken. Im Erdgeschoss des Buildings gab es ein schnuckeliges Cafe. Zum Glück war hier Kartenzahlung möglich. Wir bestellten alle das Gleiche – Toast mit pochiertem Ei und honig glasierten Bacon 🤤. Dazu gab es philippinischen Kaffee. Wir waren gleich zu Öffnungsbeginn in den Laden gestürzt, die Küche war noch auf Sparflamme. So dauerte die Zubereitung unseres Essens eine Weile. Den Kaffee konnten wir aber schon mal genießen. Unser Fahrer war überpünktlich und unser Essen fast fertig zubereitet. Wir fragten sowohl den Kellner als auch den Fahrer ob wir das Frühstück mitnehmen könnten. Es wurde uns eingepackt und wir stiegen in den Kleinbus. Bei einem Hotel am gefühlt anderen Ende der Stadt trafen wir unseren Tourguide und noch einen Touristen, der mit uns die Tour machte. Der Tourguide erklärte uns, was wir den Tag erleben werden und bat uns auch Trinkgeld am Ende zu geben. Da war wieder das Problem mit dem Bargeld, zum Glück hatte das Hotel einen funktionierenden Geldautomaten. Unsere Tour ging los. Wir fuhren ungefähr zwei Stunden zu den “Pagsanjan Falls”. Nunja nicht direkt zum Wasserfall, sondern zu einer Anlage mit Restaurant und Umkleiden, von wo wir die Tour dann wirklich starten würden. Aber erstmal Frühstück. Im Auto wollten wir es dann doch nicht essen. Gut genährt gingen wir ein kleinen Weg entlang zum Fluss, wo schon zwei Boote auf uns warteten. Ein Boot für uns drei und eins für den anderen Mitreisenden. Jedes Boot wurde von je zwei Männern gepaddelt. Wir bekamen Helme auf, später erfuhr ich auch wofür. Das erst Stück auf dem Fluss wurden wir noch von einem Motorboot gezogen. Uns kamen auch immer wieder andere Boote entgegen, die ihre Tour zum Wasserfall schon erledigt hatten. Besonders sind uns dabei die asiatischen Frauen mit Hut unter dem Helm aufgefallen. Wir sahen Kinder am und im Fluss spielen, Wasserbüffel und Affen. Ab einer gewissen Stelle konnte das Motorboot uns nicht mehr ziehen und die beiden Männer fingen an zu paddeln. Es tauchten immer wieder Felsen im Wasser auf. Teils stiegen die beiden aus dem Boot und schubsten oder zogen uns per Hand durch das Wasser während sie auf den glitschigen Felsen langliefen. Es sah sehr elegant und anstrengend aus. Sie dürfen diese Tour nur einmal in zwei Wochen machen, den Rest der Zeit müssen sie sich ausruhen.

Auf dem Rückweg vom Wasserfall © Michelle Meyer

Beim Wasserfall angekommen, hieß es raus aus dem Boot und rauf auf ein Floß. Warum auch immer behielt ich meine Flip Flops an. Wir saßen mit weiteren Touristen auf diesem Floß und wurden von Philippinos an einem Seil Richtung Wasserfall und knapp dran vorbei hinter ihm gezogen. In der kleinen Höhle durften wir dann ins Wasser springen und planschen. Ich stieg vom Floß, kam merkwürdig auf, verlor einen Flip Flop und brach mir einen Zeh. Die restliche Zeit saß ich am Rand und kühlte meinen Fuß im Wasser, während die anderen beiden im Wasser spielten. Dann ging es zurück aufs Floß und durch den Wasserfall. Nun wusste ich auch wofür der Helm war. Ich saß so günstig, dass ich die volle Ladung auf meinen Kopf bekam. Es herrschte ein ordentlicher Druck. Dann war der Spaß vorbei und wir fuhren mit dem Paddelboot wieder durch den Dschungel zurück zur Anlage. Die Jungs hatten sich ihr Trinkgeld verdient. An sich ein tolles Erlebnis, wenn man sich nicht weh tut. In dem Restaurant, bzw. wir saßen draußen, bekamen wir noch ein Zwei Gänge Menü serviert. Als Vorspeise wählten wir Muschelsuppe. Zum Hauptgang gab es Hähnchen mit Bananenketchup, der zwar rot ist, aber doch nach Banane schmeckt. Nachtisch gab es bei der Rückfahrt als wir in einem kleinen Ort hielten und einen Kokoskuchen kauften. Dazu wollte unser Tourguide uns unbedingt eine exotische Frucht zeigen, sie hat irgendwie komisch geschmeckt. Wir wurden wieder bei unserem Apartment abgesetzt und ich gab unserem Fahrer auch noch ein wenig Trinkgeld. Wir waren ganz schön fertig von der Tour und den Eindrücken, so bestand unser Abendessen aus Kokoskuchen.

Die Aussicht von unserem Apartment © Sarah Langheinrich

Am nächsten Tag ging unser Flug erst spät abends. Ich hatte aber ausversehen unser Airbnb eine Nacht zu viel gebucht. Es war einfach so günstig. So konnten wir aber unser Gepäck im Apartment stehen lassen und noch ein wenig die Gegend erkunden bevor es zum Flughafen ging. Da uns das Frühstück in dem Café so sehr geschmeckt hatte, besuchten wir es auch an diesem Morgen. Der Kellner erkannte uns tatsächlich wieder. Ein kurzer Blick in die Karte und wir entschieden uns, das Gleiche wie den Tag zuvor zu nehmen. Wir wollten wissen, wie gut es warm schmeckt. Bei der Bestellung meinte der Kellner dann auch: “Ach das Gleiche wie gestern?” Jap. Kalt gefiel es uns schon sehr, doch warm schmeckte es noch mal viel besser. Anschließend machten wir uns auf den Weg in eine riesige Mall. Sie ist einer der größten in ganz Manila. Wir schauten in ein paar Geschäfte und verliefen uns fast. So riesig ist diese Mall. Wir kauften noch ein wenig Proviant für den Flug und gingen dann zurück zum Apartment. Im fünften Stock des Gebäudes gibt es einen Pool, den wollten wir noch mal nutzen. Doch leider war er abgesperrt. So liefen wir noch mal ein wenig in der Gegend rum Richtung Bucht und schauten ein wenig auf das Wasser und die große Straße hinter uns. Gegen 18 Uhr machten wir uns dann auf, ein Taxi zu finden, das uns zum Flughafen bringen wird. Es dauerte nicht lange, da hielt auch schon eines neben uns. Ich verhandelte kurz mit dem Fahrer und dann ging es los. Auf dem Flughafen gaben wir unser letztes Bargeld für drei kleine Pizzen aus und warteten auf das Boarding. Über Kuwait und Istanbul ging es nun nach drei Wochen reisen wieder zurück ins kalte Deutschland für uns. Da der Rückflug schon ein wenig speziell war, kommt er detailliert im nächsten Post – Teil 7.

Meine kleine Weltreise Teil 1: Wie alles anfing

Meine kleine Weltreise Teil 2: Hawaii

Meine kleine Weltreise Teil 3: Amerikanisch Samoa

Meine kleine Weltreise Teil 4: West Samoa

Meine kleine Weltreise Teil 5: Auckland

Meine kleine Weltreise Teil 7: Die R¨ückreise

Veröffentlicht in Reisen

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