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Meine felinen Mitbewohner und was ich von ihnen lernen durfte

Seit nun fast acht Jahren lebe ich mit zwei Katern zusammen und ich bereue keinen einzigen Tag mit ihnen. BC (before cat) stand ich doch eigentlich eher auf Hunde, mit Katzen konnte ich nicht so viel anfangen. Mit Hunden kann man spielen, Gassi gehen und schmusen, sie hören auf einem, laufen einem ständig hinterher, kurz sie sind der beste Freund des Menschens. Wie kam es also, dass ich zwei Kater in mein Leben ließ?
Nun, ich wollte ein Haustier, eins das eine Lebenserwartung von mehreren Jahren hat, mit dem man spielen und kuscheln kann und eins das ich tagsüber alleine zu Hause lassen konnte. Nun beim letzten Punkt schied ein Hund schon mal aus. Als dann eine Freundin von mir sich zwei Katzen von einem befreundeten Hobbyzüchter holen wollte, zögerte ich nicht lange und entschied mich auch eine zu nehmen. So kam Kater Nummer 1, nennen wir ihn Tora (japanisch Tiger) in mein Leben. Als ich mit ihm zur Vorsorgeuntersuchung beim Tierarzt war, meinte die Ärztin zu mir, ich solle mir doch noch einen zweiten anschaffen. Dann könnten die beiden sich tagsüber austoben und wenn ich abends nach Hause komme, sind sie k.o. Gesagt getan, Kater Nummer 2, namentlich Teo, zog ein. Klappt auch super mit dem Austoben. Katzen sind nämlich dämmerungsaktive Tiere, sprich sie schlafen den ganzen Tag und sind eher morgens und abends aktiv. Aber gut für mich, so konnte ich doch mit ihnen spielen. Ich verliebte mich sofort in die beiden Racker.

Dennoch brauchten wir auch einige Zeit um uns und unsere Gewohnheiten kennenzulernen. Und sie brachten mir in diesen 8 Jahren sehr viel bei und sie werden mir ganz bestimmt noch sehr viel mehr lehren. Wie sagte Eckhart Tolle so schön, ‘I have lived with many zen masters, all of them cats.’, frei übersetzt bedeutet dies ‘Ich habe mit vielen Zen Meistern gelebt, alle von ihnen waren Katzen.’. Ich kann dies nur bestätigen. Meine beiden Kater leben nur im jetzigen Augenblick, für sie gibt es kein Gestern und kein Morgen, nur der gegenwärtige Moment. Deswegen nützt es auch nicht, sie später für etwas bestrafen zu wollen, das ist Vergangenheit und interessiert sie nicht mehr. Auch durfte ich von ihnen lernen, loszulassen, Kontrolle abzugeben. Wenn sie jetzt kuscheln wollen, dann wollen sie genau jetzt kuscheln und beharren darauf. Ich gebe ihnen ihre Kuscheleinheit und dann ist auch wieder Ruhe. Was ich sehr an ihnen schätze, ist ihre Eigenständigkeit, Ruhe und Ausgeglichenheit, ihre Verspieltheit und vorsichtige Neugier. Sie sind neugierig und wollen alles erkunden, aber nie ohne den Fluchtweg vorher gecheckt zu haben. Sie lieben es Objekten nachzujagen und sich gegenseitig durch die Wohnung. Wir wurden über die Zeit eine kleine Familie, lernten uns besser kennen und auch unsere Bedürfnisse, zum Beispiel mein Bedürfnis nach nächtlichem Schlaf. Aber wir lernten und vor allem sie lehrten mir, uns gegenseitig so anzunehmen und zu lieben wie wir sind, eine große Gabe dieser kleinen Wesen. Ihnen interessiert nicht wie ich aussehe, was ich berufliche mache, wie viel Geld ich auf dem Konto habe und sonstige Dinge. Nur das ich für sie da bin, das zählt. Sie schenken mir Körperkontakt und Wärme, bringen mich zum Lachen und wir haben Spaß, so wie es Freunde tun. Sie brachten mir bei, mich über die kleinen Sachen zu freuen, wie sie über ein neues Objekt zum Spielen, oder Schnee auf dem Balkon. Und dank ihnen darf ich Verantwortung übernehmen, schließlich sind sie meine Familie und ich will, dass es ihnen gut geht. Sie sind ein Geschenk und eine Bereicherung für mein Leben und ich bin so dankbar sie zu haben. Es ist ein wundervolles warmes Gefühl wenn ich nach Hause komme und weiß dort sind zwei wundervolle Seelen, die auf mich warten (ihr Futternapf zu füllen).

Veröffentlicht in Coaching Transformation

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