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Weltreise – es geht los

Nun ist es soweit, meine große Reise steht bevor. Als ich dies hier schreibe, ist der 4. April 2022. Morgen Abend geht mein Flieger in die weite Welt. Ein großes Abenteuer beginnt. Doch wie kam ich auf diese Idee, was ist meine geplante Route, welche Vorbereitungen waren notwendig, wie habe ich die letzten Tage erlebt – all dies findest du hier.

Der Entschluss auf Weltreise zu gehen

Ich spule einmal fünf Jahre zurück. Es ist Ende Februar 2017. Ich befinde mich mit meinem Bruder und seiner Freundin auf Amerikanisch Samoa. Wir sind gerade auf dem Weg zum Supermarkt als mir ein Gedanke kommt – wenn ich jeden Monat einen bestimmten Betrag zur Seite lege, dann kann ich im Herbst 2021 auf Weltreise gehen.

Dieser Gedanke ließ mich nicht wieder los und so fing ich an ab März Geld zu sparen. Mein ursprünglicher Plan war es für ein Jahr unterwegs zu sein. Als ich dann im Frühjahr 2018 in Japan war, dort aber leider die Kirschblütenzeit knapp verpasst hatte, beschloss ich meine Weltreise im März 2022 dort zu starten. Und umso mehr ich mir Gedanken machte, welche Länder ich noch sehen möchte, stellte ich schnell fest, dass ein Jahr nicht ausreichen würde. Ich brauche mindestens fünfzehn Monate.

Meine grobe Route

Eigentlich wollte ich meine große Reise Ende März in Japan starten. Doch bis Ende Januar diesen Jahres war es nicht sicher, ob Japan bis dahin wieder Touristen zu sich willkommen heißt. Die Gründe sind bekannt, ich werde sie nicht weiter aufführen. Ich bin dankbar, dass mittlerweile viele Länder wieder schrittweise ihre Grenzen öffnen. So fliege ich nun zu meinem ursprünglich zweiten Ziel, nach Thailand und starte dort. Ich habe mir ein Zweimonatsvisum geholt und kann es nochmal um dreißig Tage verlängern. Meine zweite Station wird dann Kambodscha oder Vietnam, danach geht es nach Indonesien – vornehmlich Bali. Im November 2022 will ich mich dann mit einem Freund in Australien treffen. Wir mieten uns einen Campervan und reisen von Perth nach Adelaide die Südküste entlang. Neuseeland steht als nächstes auf dem Plan. Im Januar nächsten Jahres will ich dann Westsamoa noch einmal genauer erkunden. Anschließend verbringe ich ein paar Wochen auf Maui. Von dort geht es dann nach Japan zur Kirschblütenzeit im nächsten Jahr und nach Okinawa. Vom Land der aufgehenden Sonne reise ich dann an die Westküste der USA. Wenn mein Geld noch reicht, werde ich einen Roadtrip von Kalifornien nach New York City machen. Der Big Apple ist auf jeden Fall meine letzte Station bevor ich wieder nach Deutschland reise.

So sieht mein Plan jetzt aus. Nichtsdestotrotz bin ich flexibel und lasse mich gerne auf das Unbekannte ein. Wie John Lennon so schön sang:

“Life happens while we busy making other plans”.

Die Reisevorbereitung

Als erstes hatte ich mir überlegt, wie lange ich eigentlich unterwegs sein will und wieviel Geld ich dann brauche. Ich habe mit ca. 1.200€ bis 1.500€ pro Monat gerechnet, reines Bauchgefühl. In Südostasien komme ich mit weniger aus. Australien, Neuseeland und die USA sind im Lebensunterhalt recht teuer. Ich machte mir also einen Sparplan und habe jeden Monat einen bestimmten Betrag zur Seite gelegt. Es gibt auch Reisebudgetrechner im Internet. Ich habe zum Beispiel den von better-go-now genutzt, um zu überprüfen, ob mein Bauchgefühl in die richtige Richtung geht. Wie akkurat der Rechner nun in der fast Post-C Zeit ist, wird sich dann zeigen.

Die nächste große Frage, die ich schnell klären wollte: Wohin mit meinen Katern? Ich berichtete meiner Mutter von meinen Plänen und fragte sie gleichzeitig, ob sie auf meine beiden Lieblinge in der Zeit gut Acht geben wird. Sie willigte ein, hurra.

Wie oben erwähnt, fiel im Frühjahr 2017 die Entscheidung auf Weltreise zu gehen. So informierte ich im Herbst des gleichen Jahres bereits meinen Arbeitgeber über meine Pläne und wiederholte es in jedem Jahresgespräch. Ich machte mir eine grober Reiseroute und überlegte wie lange ich eigentlich unterwegs sein will. Bis zum Sommer 2021 passierte dann nicht viel mehr.

Nun ging es an die konkrete Planung. Mit meinem Arbeitgeber vereinbarte ich unbezahlten Urlaub für den Zeitraum meines Sabbaticals zu nehmen. Ich informierte mich über Reiseimpfungen beim Tropeninstitut in Hamburg und holte mir Anfang diesen Jahres ein paar Piekser ab. Ich recherchierte Auslandskrankenversicherungen, wobei dieser Artikel von geh-mal-reisen meine erste Anlaufstelle war. Ich entschied mich dann für den Tarif Young Travellers der ERGO. Außerdem kündigte ich alle Versicherungen, die mir im Ausland nichts nützen, wie zum Beispiel meine Hausratversicherung und die Zahnzusatz. Auch recherchierte ich, welche Kreditkarte ich auf Reisen am besten nutzen kann, wieder war geh-mal-reisen ein guter Ausgangspunkt.

Um die Untervermietung meiner Wohnung kümmerte ich mich Anfang diesen Jahres und es war der schwierigste Punkt auf der Liste. Ich konnte zu Beginn keinen passenden Untermieter finden und war kurz davor die Wohnung einfach zu kündigen. Doch in letzter Minute fand ich dann doch noch ein nettes junges Pärchen, das die Wohnung für den Zeitraum beziehen wollte.

Ansonsten stand noch Kleinkram an: neuer Ausweis, Passbilder machen lassen, internationalen Führerschein beantragen, die Wohnung leer räumen und meine Kater zu meiner Mutter bringen, inklusive Eingewöhnungsphase mit mir, Freunde noch mal treffen, von den Kollegen verabschieden. Naja auch die Kleinigkeiten läppern sich.

Finanzielles und Bürokratisches

Wie bereits oben erwähnt, sparte ich für rund fünf Jahre Geld an von dem ich nun auf der Weltreise leben werde. Insgesamt habe ich so ein Budget von ca. 28.000€ zusammen. Davon ging dann noch die Auslandskrankenversicherung und Ausrüstung ab. Zur Budgetplanung nutze ich einmal den Reisekostenrechner von better-go-now und zum Anderen die Kostenaufstellung von Reisebloggern. So habe ich mich für Thailand ganz stark an geh-mal-reisen orientiert. Ich machte mir eine Excel-Liste, wo ich eintrage wie viel ich für was in dem Land ausgeben will und gleichzeitig trage ich meine tatsächlichen Kosten ebenfalls in die Liste. So habe ich einen Überblick über meine Finanzen. Für die Reise nutze ich einmal die Visa Kreditkarte der DKB, wo ich das Limit damit bestimmen kann indem ich Geld auf das Konto lade. Außerdem habe ich schon länger eine N26 Debit Card, die ich ebenfalls mit Geld auflade. Ich überweise also von meinem Sparkonto auf mein normales Girokonto, den Betrag, den ich für den Monat zur Verfügung haben will und verteile dann das Geld auf die beiden Kredit- bzw. Debitkarten. Klingt vielleicht ein wenig kompliziert. Ich will aber mein komplettes Reisebudget nicht auf den Karten haben. Meine Girokarte habe ich sowieso in Deutschland gelassen.

Ich habe bereits früh meinen Arbeitgeber informiert und wir einigten uns auf unbezahlten Urlaub. Ich beziehe also kein Gehalt während meiner Reise und zahle somit auch keine Sozialversicherung etc. Meine deutsche Krankenversicherung kündigte ich. Sie nützt mir im Ausland rein gar nichts. Dafür habe ich die Auslandskrankenversicherung. Allerdings musste ich hierfür eine Reihenfolge beachten. Und da ich meinen Flug tatsächlich recht kurzfristig gebucht habe – Mitte März für Anfang April – konnte ich die deutsche Krankenversicherung erst zu Ende Mai kündigen. Ich war bei der TK versichert und ihr Service in meinem Fall war wirklich großartig. Sie übernehmen nicht nur die Kosten für alle Reiseimpfungen. Auch hatte ich ein gutes Beratungsgespräch zur Kündigung. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich freiwillig gesetzlich versichert bin. Für Pflichtversicherte kann der Ablauf anders sein. Ich habe also eine Kündigungsfrist von zwei Monaten, aber ich konnte für diese Zeit die Anwartschaft beantragen, damit ich nicht den vollen Versicherungspreis zahle. Auch sei es in meinem Alter ok, wenn ich die Anwartschaft nicht darüber hinaus weiterlaufen lasse. Es hat etwas mit Berufsjahren und in welche Pflegeversicherung ich dann im Rentenalter komme zu tun. Ich entschied mich auch die Anwartschaft ab Juni zu kündigen. Ich musste nur eine Mail schreiben, das Formular für die Anwartschaft ausfüllen, die Kündigung von beiden und einen Nachweis über die Auslandskrankenversicherung einreichen. Das wars.

Für Thailand holte ich mir dann ein Zweimonatsvisum, dazu mehr im nächsten Artikel. Spoiler: war sehr einfach es zu bekommen. Außerdem wollte ich mir noch einen zweiten Reisepass besorgen, aber das ist in Deutschland nicht so einfach. Ich hatte gelesen, es reiche aus ein Schreiben abzugeben, dass ich auf Langzeitreise gehe und es passieren kann, dass ich meinen Pass in einem Immigration Office abgeben muss, ihn aber gleichzeitig auch bei mir führen sollte. Ja das reicht nicht mehr. Die Auflage um einen zweiten Reisepass zu bekommen, wurden verschärft. Ich muss meine komplette Reiseroute und wann es zu Visaüberschneidungen und so kommen kann sehr detailiert aufschreiben. Da mir die Idee zum zweiten Pass erst kurz vor Abflug kam und in Hamburg es so schwierig gerade ist einen Behördentermin zu bekommen, ließ ich es bleiben.

Ich hatte oben schon erwähnt, dass ich alle nicht gebrauchten Versicherungen gekündigt habe. Ich ließ aber die Unfall-, Haftpflicht- und die Berufsunfähigkeitsversicherung weiterlaufen. Diese drei nützen mir halt auch, falls mir auf Reisen etwas passiert, neben der Krankenversicherung natürlich. Zahlen tue ich diese Kosten aus meinem Fondssparplan. Ich habe dort für rund zwei Jahre Geld angespart um nun mit Hilfe eines Entnahmeplans meine laufenden Kosten in Deutschland zu zahlen.

Die letzten Tage

Mein unbezahlter Urlaub startete am 15. März. Auf Grund von Urlaubstagen und Überstunden war mein letzter Arbeitstag bereits der 7. März. Ich verabschiedete mich von meinem Kollegen mit Kuchen. In den Tagen danach räumte ich meine Wohnung aus und brachte meine Kater nach Vorpommern zu meiner Mutter. Ich wollte ihnen genug Zeit geben, sich in der neuen Umgebung einzugewöhnen. Tora braucht dazu immer so seine Tage. So blieb ich rund 3 Wochen in der Heimat und besuchte meine Familie und erledigte die letzten Dinge für meine große Reise. Am ersten April holte mein Bruder mich dann ab und wir fuhren nach Hamburg. Ganz ehrlich der Abschied von meinen beiden Lieblingen fiel mir echt schwer. Und als hätten sie es beide geahnt, verbrachten sie die letzte Nacht kuschelnd auf mir. Ich bin so dankbar für diesen Moment und dass meine Mutter sich gut um die beiden Fellknäuels kümmert.

In Hamburg traf ich mich noch mit einem Freund zum Kaffee und er gab mir Tipps für Thailand. Am Tag der Abreise kam auch mein Vater nach Hamburg und begleitete mich zum Flughafen. Ich verabschiedete mich von ihm und meinem Bruder unter Tränen, dann ging ich durch die Sicherheitskontrolle in ein aufregendes Abenteuer.

Nun geht es los

Das Abenteuer beginnt für mich mit dem Flug über Dubai nach Bangkok. Alles zu meiner Zeit in dieser großen Stadt und meine Zeit in Thailand dann in den nachfolgenden Artikeln.

Veröffentlicht in Reisen Weltreise

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