Obwohl ich an der Ostseeküste Deutschlands aufgewachsen bin, in der wunderschönen Universitäts- und Hansestadt Greifswald, und der Strand direkt vor der Tür lag. So hatte ich doch mit Wassersport nie viel am Hut. Nur Wellenreiten hat mich schon immer fasziniert, die wahrscheinlich einzige Wassersportart, die man nicht an der Ostsee betreiben kann. Ich habe den Traum des Surfens nie begraben und so war es nun letztes Jahr endlich soweit, mein erstes Surfcamp. Ich war mit meinem Bruder, seiner Freundin und einem Freund von mir bei Mission to Surf in Portugal in der Nähe von Arrifana. Wir lernten Surftheorie und den 3 Steps Take-off im Weißwasser.
Für dieses Jahr hatte ich bereits andere Urlaubspläne, so passte ein Surfcamp dieses Mal nicht hinein. Doch wenigstens einen Tag Surfen musste ich mir gönnen in Lissabon als ich Bines Artikel auf seayousoon über Surfen in Großstädten las. So buchte ich einen Ganztagskurs bei gosurflisboa und es war grandios. Ich bin mit Hilfe des Instructors meine ersten grünen Wellen geritten. Das Gefühl eine Welle zu erwischen und sie zu stehen war unbeschreiblich. Nächstes Jahr will ich auf jeden Fall wieder in ein Camp und weitere grüne Wellen abreiten und endlich auch das Lenken lernen.
Doch was macht Surfen für mich so besonders?
Surfen bedeutet für mich Freiheit und absolut im Hier und Jetzt sein. Ich meditiere nun schon seit ca. 4 Jahren regelmäßig und schaffe es mal besser, mal schlechter meine Aufmerksamkeit zurück auf meinen Atem zu lenken, wenn Gedanken kommen. Und die Gedanken kommen ständig, danke Monkeymind. Doch beim Surfen zählt nur der gegenwärtige Augenblick und auch beim Warten im Lineup bin ich gänzlich im Hier und Jetzt. Surfen ist für mich die beste Kombination aus Bewegung und Meditation. Ich hatte es bisher selten in meinem Leben so im Moment zu sein wie beim Surfen. Und dann ist da noch diese unglaubliche Freude. Zunächst wenn ich eine Welle geritten bin, aber auch am Ende eines Surftages lag ich zwar körperlich erschöpft und doch mit einem breitem Grinsen im Gesicht im Bett.
Außerdem beruhigt mich der Ozean, ich könnte ihm stundenlang zuschauen und zuhören. Er ist ein wunderbarer Lehrer für das Leben. Und auch beim Surfen lerne ich sehr viel, dass ich auf das Leben übertragen kann. “Don’t fight the ocean” versuche nicht zu kontrollieren, was du nicht kontrollieren kannst, sondern gehe mit dem Flow und sei smart. Verschwende keine Energie, der Ozean ist stärker. Und wenn ich eine Welle bekommen will, muss ich geduldig sein und mich nicht abhetzen sie zu bekommen. Beim Surfen, wie auch im Leben sollte jeder seiner Intuition folgen.
Surfst auch du und wenn ja, was macht Surfen für dich so besonders?
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